Gemeinschaftswerk setzt neue Maßstäbe

25. 01.2018

Das Wood Innovation and Design Centre in Prince George, Kanada, zeigt eine im Jahr 2013 innovative und konzeptionelle Verwendung von Holz. Die Schönheit und Vielseitigkeit von Holzgebäuden werden an dieser Stelle besonders deutlich hervorgehoben und zur Schau gestellt. Der Holzbau sollte ein Vorreiter seiner Art sein und viele vergleichbare Bauprojekte nach sich ziehen. Zumal die Regierung davon überzeugt werden konnte, dass Holz in Bezug auf Brandschutz sogar besser abschneidet, als andere Materialien.

Gemeinschaftswerk setzt neue Maßstäbe

Das Wood Innovation and Design Centre (WIDC) in Prince George, British Columbia, Kanada, zeigt eine im Jahr 2013 innovative und konzeptionelle Verwendung von Holz. Modernes Design und alltägliche Anforderungen wurden hier beim Bauen kombiniert. Die Schönheit und Vielseitigkeit von Holzgebäuden werden an dieser Stelle besonders deutlich hervorgehoben und zur Schau gestellt. Das verwendete System des Bauens ist wiederholbar und ausbaufähig für andere Gebäudetypen und -größen.

Im Herbst 2013 startete der Neubau des WIDC genau mit diesem Grundgedanken. Ziel des mehrstöckigen Holzbaus war es nicht, mit seinen 29,5 Metern auf lange Sicht das weltweit höchste Gebäude dieser Art zu bleiben. Das achtstöckige Gebäude sollte viel mehr dazu dienen, den Markt des Holzingenieurbaus weiter anzuregen und auszubauen. Dies ist nach der Fertigstellung im Frühjahr 2014 gelungen. Viele ähnliche Bauten wurden in den Jahren danach geplant und fertiggestellt. Eine große Rolle spielt das 18-geschossige Studentenwohnheim in Vancouver, welches ebenfalls mit Holz gebaut wurde und zu den höchsten Holzgebäuden weltweit gehört. Mit dem Bau beider Gebäude wurden neue und innovative Ideen in die Welt des Bauens mit Holz gebracht. Neue Zeichen konnten gesetzt werden, sodass die Attraktivität und Anerkennung von Holzgebäuden weiter zunimmt. Mit jeder neuen Erfahrung kann dieser Sektor weiter ausgebaut und Kenntnisse vertieft werden.

Das WIDC ist ein Anwendungsfall der modernen Verwendung von Holz, welcher zu gesellschaftlicher Nachhaltigkeit und Unverwüstlichkeit führt. Zumal das verwendete Holz direkt aus British Columbia stammt. Mit mehr als 1.400 Kubikmetern verbautem Holz ist das, von Vancouvers bekanntem Architekten Michael Green entwickelte, WIDC ein Beispiel der Erfahrungen in Design und Konstruktion von großen Holzgebäuden in British Columbia. Um solch große Massen an Holz sicher miteinander verschrauben zu können, sind Verbindungsmittel notwendig, die bestimmte Standards erfüllen. Diese Richtlinien und Toleranzen sowie Bemessungswerte sind in der in Kanada vorherrschenden nationalen Bauverordnung „Evaluation Report CCMC 13677-R“ definiert. Mit Einhalten der Standards kann die Verwendung der Produkte für den Holzbau gewährleistet werden. Holzbau-schrauben der SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH besitzen die entsprechende Zulassung und werden über den Vertriebspartner MyTiCon Timber Connectors Inc. in Kanada vertrieben. MyTiCon Timber Connectors Inc. konnte das Bauprojekt des WIDC für sich gewinnen und insgesamt 78.000 Schrauben für dieses moderne Bauwerk beisteuern. Es wurden ASSY 3.0 SK und ASSY 3.0 Kombi Schrauben in den Durchmessern 8 bis 10 mm und mit einer Länge von 160 bis 430 mm im WIDC verschraubt.

Das Holzgebäude bietet jede Menge Platz für Büros und Bildungseinrichtungen und dient als Treffpunkt für Forscher, Akademiker, professionelle Designer und Menschen, die sich für die innovative Benutzung von Holz interessieren. Die University of Northern BC belegt die untersten drei Stockwerke des Gebäudes für ihr sogenanntes Master of Engineering in Integrated Wood Design Program. Die höheren Stockwerke bieten Büroflächen für die Regierung und Organisationen der Holzindustrie sowie die University of Art and Design.

Ein Gemeinschaftswerk erbaut von sehr vielen unterschiedlichen Teams. Von der Provinz bis zur Industrie, von der Forstwirtschaft über die Designerwelt bis hin zu sämtlichen Bauunternehmen. Nur durch die Kooperation und gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten waren ein solches Gemeinschaftswerk und ein derartiger Holzbau möglich. Die Schönheit des Gebäudes soll vom Holz und den kleinen verbauten Details kommen. So ist die Fassade des Gebäudes im Norden beinahe lichtundurchlässig und wird weiter in Richtung Süden kommend immer transparenter. Dies optimiert die Sonneneinstrahlung, die Wärmedämmung und somit auch die Energieeffizienz des Gebäudes. Passive Solarwärme kann dadurch genutzt werden. Diese Bauweise orientiert sich hauptsächlich an den im Norden herrschenden Wetterbedingungen.

Das Gebäude wurde mit einem sogenannten trockenen Bau, ohne die Verwendung von Beton, errichtet. Diese Art von Bauen ist eine ganz neue Weise. Weg vom traditionellen Gebäudebau, sodass dennoch alle Sicherheitsaspekte gewährleistet sind. Um die Regierung davon zu überzeugen, dass alle Richtlinien eingehalten werden, wurden vorab spezielle Brandschutztests durchgeführt. Die Tests ergaben, dass Holz in Sachen Brandschutz sogar besser abschneidet, als andere Materialien. Im Test wurden die CLT Panels für eine Stunde einem Feuer mit 1.600 Grad Celsius ausgesetzt.

Zusätzlich begleitete die Universität UNBC das Projekt und erhoffte sich dadurch Weltmarktführer in den Norden von British Columbia und nach Prince George zu locken. Diese Region gilt als Zentrum von Kanadas Forstwirtschaft. Hier sind viele Gemeinschaften angesiedelt, die von Wald und Forstwirtschaft abhängig sind. Sie entwickelten ein System der nachhaltigen Forstwirtschaft, sodass das Ökosystem in Takt bleibt und gleichzeitig Bäume für den Gebäudebau verwendet werden können. Es werden regelmäßig neue Waldflächen angelegt und alte Flächen wieder neu bepflanzt.

© Ema Peter / Zach Mortice

Kategorie: Projekte
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