Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) realisiert seit mehr als 10 Jahren verschiedene Projekte mit dem Verein „Engineers without Borders e.V.“, einer eigenständigen Hochschulgruppe der Universität. In diesem Zuge verbringen Studenten aus Karlsruhe einen Teil ihres Studiums im fernen Haiti und helfen in Beaumont Waisenkindern ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ganz unter dem Leitsatz „Studenten bauen Kindern in Haiti eine Zukunft“, soll den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für ihr Leben gegeben werden.
Die während des Studiums erworbenen, theoretischen Kenntnisse können von den Studenten im Auslandseinsatz direkt umgesetzt werden. Auf dem Gelände in Beaumont begannen die EWBler im Jahr 2014. Seither sind mehrere erdbeben- und sturmsichere Gebäude entstanden. Diese Häuser werden als Wohnraum für Waisenkinder, als Schulgebäude zum Lernen oder als Aula zum gemeinsamen Beisammensein genutzt. Aber auch für eine Kantine, eine Krankenstation und die autarke Wasser- und Stromversorgung durch eine Photovoltaikanlage wird künftig gesorgt sein. Die Photovoltaikanlage steht bereits, der Kantinenbau startet diesen Sommer, die Wasserversorgung soll durch den Bau eines Zisternensystems in 2019 realisiert werden und die Krankenstation muss noch geplant werden.
Realisiert wird das Projekt in Haiti in enger Zusammenarbeit mit dem deutsch-haitianischen Partnerverein Pwojè men kontre, welcher im Waisenhaus vor Ort 75 Kinder und Jugendliche betreut und mittlerweile sogar schon 300 Schülerinnen und Schüler in den neuen Schulgebäuden unterrichtet.
Das Besondere an dieser Kooperation ist auch, dass die Kinder aus dem Waisenhaus teilweise selbst mit anpacken und sich ihr eigenes zuhause aufbauen. Des Weiteren werden den Einheimischen so die Kenntnisse und Fähigkeiten an die Hand gegeben, auch in Zukunft erdbeben- und sturmsichere Gebäude zu errichten. „Wir fühlen uns darin bestätigt, dass unsere Gebäude dem Hurrikan Matthew standhalten konnten“, berichtet Projektleiterin Maren Mistele. Denn die herkömmlichen Konstruktionen sind vielen Einwohnern im Hurrikan Matthew 2016 zum Verhängnis geworden.
Für die Konstruktion der Gebäude wurden unter anderem die bei SWG Produktion hergestellten Holzbauschrauben verwendet. Allein für den Bau des Mädchenhauses im Jahr 2017 wurden 8.500 ASSY-Schrauben verwendet. Dabei handelt es sich um Holzbauschrauben mit den Durchmessern 4 mm bis 6 mm und einer Länge von 50 mm bis 120 mm.
Nun steht mit der Konstruktion der Kantine die siebte Bauphase an. Für diesen Bauabschnitt werden ebenfalls unsere Holzbauschrauben verwendet. Wir wünschen dem Bauteam auch für dieses Vorhaben viel Durchhaltevermögen und Erfolg!
Zahlreiche weitere Eindrücke zu den bisherigen Erlebnissen und Baufortschritten der einzelnen Phasen befinden sich auf dem Blog der Website von Engineers without Borders. Im Film berichtet die Projektleitung außerdem kurz über das gesamte Vorhaben und die Ziele. Ein tolles Projekt mit nachhaltigem Hintergedanken!