Warum sollten wir mit Holz bauen?

14. 09.2018

Bauen mit Holz ist ein Thema, das immer populärer wird. Im Gegenzug dazu steht die Aussage „Rettet den Regenwald!“ und „Stoppt die Abholzung des Waldes!“ Wie passt das zusammen? Und warum sollte dennoch mit Holz gebaut werden?

Neue Richtlinien und Verordnungen stellen auch die Bauindustrie immer wieder vor neue Herausforderungen. Unter diesem Blickpunkt vergrößern fortgeschrittene Technologien und moderne Bauvorschriften die Möglichkeiten im Holzbau. Die Flexibilität und Vielseitigkeit von Holzdesign erlaubt eine sowohl strukturelle als auch ästhetisch hohe Reichweite von Gebäudetypen und verschiedensten Anwendungen. Daher kommt Holz heutzutage beim Neubau von Bauwerken immer häufiger ins Gespräch. Vermehrt bemerken Architekten, Ingenieure und private Entwickler den Mehrwert von Holzbauten als eine kosteneffiziente Alternative zu Stahl und Beton. Holzkonstruktionen sind daher nicht nur innovativ und anpassungsfähig, sondern auch effizient.

Schnelle Montage

Große Vorteile des Bauens mit Holz sind die hohe Geschwindigkeit und Präzision in der Montage des Gebäudes durch die sogenannte „trockene Konstruktion“ vor Ort. Dadurch ergibt sich eine schnelle Nutzung der Gebäude. Vermehrt kommt auch die hybride Bauweise im Holzbau zur Ausführung. D. h. er werden im Voraus verschiedene Materialen miteinander zu einem tragfähigen Bauteil verbunden. So wird oft im Deckenbereich Holz und Beton miteinander „verheiratet“. Dadurch verbessern sich die Tragfähigkeit, die Spannweite, der Schallschutz und der Brandschutz des Gebäudes. Um den Montageprozess nicht durch das Einbringen von Beton und das dafür notwendige Abstützen der Holzbalkendecke beim Betonier-Vorgang zu behindern bzw. zu verlängern, hat SWG Produktion dafür ein innovatives System entwickelt. Der FT-Verbinder dient der Herstellung von Holz-Beton-Verbunddecken und ermöglicht einen trockenen Verbund von Holz und Beton. Somit lässt sich der „Betonbau“ in den Montageprozess des Holzgebäudes problemlos integrieren. Aufgrund des Trockenbaus sind die Gebäude sofort belastbar und können schneller bezogen oder vermietet werden, als Bauten mit einer Betonage auf der Baustelle.

Der ganze Prozess der Vorfertigung und die schnelle Montage bewirken, dass die Logistik auf der Baustelle auf ein Minimum reduziert wird. Dies führt schon automatisch und zusätzlich zu einer CO2-Ersparnis.

Kohlenstoffbindung

Außerdem speichert das im Gebäude verbaute Holz über die komplette Lebenszeit des Bauwerks Kohlenstoff. Holz wird als der einzige Werkstoff gesehen, der mehr CO2 speichert als es abstößt. Bezogen auf den jährlichen Zuwachs pro ha ist die Kohlenstoffbindung bei der Buche mit 12.478 kg CO2 am höchsten. An zweiter Stelle kommt die Fichte mit 11.441 kg CO2. Die beiden Vorteile der Kohlenstoffbindung und der verkürzten Montagezeit ergeben eine gute Kombination. Die trockenen Systeme erleichtern außerdem die Demontage des Gebäudes am Ende seines funktionellen Lebens, denn die Holzkomponenten können erneut verwendet werden.  

CO2-Ausstoß und fossile Brennstoffe

Holz ist nicht nur ein erneuerbarer Rohstoff, der natürlich wächst, Holz hilft der Menschheit auch, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Die National Research Council führte schon im Jahre 1976 Untersuchungen durch, die ergaben, dass beim Bauen mit Holz weniger CO2 und fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen, als beim herkömmlichen Bauen mit Materialien wie zum Beispiel Stahl, Beton oder Aluminium. Der Einsatz von Holz aus nachhaltigem Waldbau führt sogar zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 31 %. Dies geht aus der Studie „Carbon, Fossil Fuel, and Biodiversity Mitigation With Wood and Forstes“ hervor.

Die Verwendung von Holz als Baumaterial führt außerdem zur Reduzierung des weltweiten Verbrauchs an fossilen Brennstoffen. Mit einer Verwendung von Holz aus nachhaltigem Waldbau kann eine Einsparung bis zu 19 % von Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl erreicht werden. Auch das lässt sich aus der Studie „Carbon, Fossil Fuel, and Biodiversity Mitigation With Wood and Forstes“ entnehmen.

Am meisten Kohlenstoffdioxid und fossile Brennstoffe können jedoch eingespart werden, wenn für die Herstellung, den Transport und den Bau eines Gebäudes auf fossile Brennstoffe verzichtet wird.

Brandschutz

Die neue Bauweise sorgt im ersten Moment auch bei der Regierung für Skepsis. Schließlich müssen auch alle Sicherheitsaspekte und Richtlinien eingehalten werden. Vor allen Dingen der Brandschutz spielt eine große Rolle. Aufgrund dessen wurden vor Beginn der Konstruktion von Holzgebäuden spezielle Brandschutztests durchgeführt. Die Ergebnisse der Test waren erstaunlich und bestätigten die Stabilität von Holzkonstruktionen. Das Holz hat im Test sogar besser abgeschnitten, als andere Materialien. Im Test wurden die CLT Panels für eine Stunde einem Feuer von 1.600 Grad Celcius ausgesetzt. Ein weiteres Beispiel für die Festigkeit und Verlässlichkeit des Holzes zeigt das untenstehende Video. Massivholz kohlt mehr, als es brennt und ist somit sehr brandsicher.

Gesamtgewicht und Kosten

Gebäude aus nachwachsenden Rohstoffen weisen ein wesentlich geringeres Gesamtgewicht als konventionell erbaute Gebäude auf. Bei einer Verwendung von vielen Bauteilen aus nachwachsenden Rohstoffen kann das Gesamtgewicht um bis zu 25 % reduziert werden.

Auch aus Kostensicht lohnt sich das Bauen mit Holz. Holzgebäude sind nicht teurer als vergleichbare Gebäude in Massivbauweise. Die CO2-Bilanz fiel bei der Holzbauweise deutlich besser aus. Zwei der Holzgebäude erreichten in der Herstellung sogar eine negative CO2-Bilanz.

Design und Modernität

Wichtig beim Bauen mit Holz ist auch das Design. Die Modernität und Schönheit von Holzgebäuden ist unverkennbar. Aufgrund der Neuartigkeit des Konzeptes entstehen täglich originelle und innovative Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten. Dieser Hintergrund macht es für viele Menschen noch attraktiver mit Holz zu bauen. Schließlich können sie dadurch als Pionier vorangehen. Jede neue Erfahrung bedeutet einen Fortschritt für den Sektor des Holzbaus und trägt somit zur Steigerung der Anerkennung von Holzgebäuden bei. Das Bauen mit Holz rückt somit immer weiter in den Vordergrund.

Abholzung des Waldes

Bereits vor über 300 Jahren wurde das Prinzip der „nachhaltenden Nutzung“ thematisiert. Damals wurde in Deutschland viel Holz für den Bergbau benötigt. Hans Carl von Carlowitz erkannte das Problem und forderte die langfristige Nutzung des Waldes zu gewährleisten. Mit einem überlegten Umgang der Ressourcen sollte der langfristige Abbau von Holz gesichert werden. Eine kontinuierliche Anpflanzung neuer Bäume wurde gefordert.

Mit diesem System zur nachhaltigen Forstwirtschaft und der richtigen Handhabung bleibt das Ökosystem in Takt, während zur selben Zeit genügend Bäume für den Gebäudebau verwendet werden können. Das Geheimnis der nachhaltigen Forstwirtschaft liegt darin, dass regelmäßig neue Waldflächen angelegt und alte Flächen wieder neu bepflanzt werden. Ist also gar nicht so kompliziert.

Auch die skandinavischen Länder sind was den Holzbau betrifft vorne mit dabei. Sie haben auch ein kluges System der Forstwirtschaft entwickelt. Dort sind alle dazu angehalten, für jeden gefällten Baum drei bis vier neue Bäume zu pflanzen. „Wir haben heute doppelt so viel Wald, wie vor hundert Jahren“, sagt Arne Olsson. Die 1.000 m³ Holz, die in jedem Strandparken-Haus verbaut worden sind, „produziert der schwedische Wald in nur einer Minute.“

Global gesehen kann genug Extraholz nachhaltig geerntet werden und es bleibt noch genug Holz zur Verfügung, um Gebäude und Brücken aus Holz zu bauen. Beide Dinge sind nötig, um die jährliche CO2-Emission bis zu 31 % sowie den Verbrauch an fossilen Brennstoffen bis zu 19 % zu reduzieren. Insgesamt können mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft jährlich 17 Mio. m³ Holz geerntet und rekultiviert werden, ohne dass der Wald dabei zu Schaden kommt. Aktuell werden davon allerdings nur 20 % genutzt.

Schlussfolgerungen

Das Bauen mit Holz hat viele Vorteile und sollte daher auch in Deutschland weiter ausgebaut werden. Nicht nur die kurzen Bauzeiten, sondern auch die rasche Wertschöpfung und die kostengünstige Bauweise machen es für Bauträger und Bauherren immer interessanter über Holzgebäude, auch im öffentlichen Bereich, nachzudenken. Um auch an die nächste Generation zu denken, ist es wichtig, dass wir schon heute auf eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes achten. Dennoch ergibt sich die Konsequenz, dass die effektive Nutzung von Holz zwar einen wichtigen, aber keinen überwältigenden Beitrag zur Einsparung von CO2 leistet. Auf lange Sicht wird das größte Einsparpotential mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft erzielt. Das heißt, es darf nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen werden, als nachwachsen kann. Das Ziel der Strategie ist es, Kohlenstoff vermehrt im Wald zu speichern, während eine jährliche Ausbeute an Holz erzielt wird. Der Kreislauf zur wirtschaftlichen Nutzung des Holzes ist allerdings nur dann möglich, wenn auch eine entsprechende Nachfrage besteht. Ein angestrebtes Ziel muss es daher sein, die Nachfrage nach Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen aufrechtzuhalten und weiter auszubauen.

Pionier und Lieferant für den Holzbau

SWG Produktion mit Sitz in Waldenburg steht seit Jahrzehnten für innovative und qualitativ hochwertige Schrauben für Großkunden. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und möchten auch andere davon überzeugen, dass das Bauen mit Holz eine tolle und nachhaltige Sache ist. Der durch das eigene Ingenieurbüro SWG Engineering geplante Neubau wird ein solches Holzgebäude. Unsere Ingenieure haben sich viele Monate mit der Tragwerksplanung der Produktionshalle beschäftigt. Die Symbiose von neuen Materialien und neuen geschraubten Anschlussvarianten führt zu einem einmaligen Projekt mit Showroom, bei dem der Einsatz unserer Produkte in Theorie und Ausführung zu sehen ist. In der neuen Produktionshalle wird nicht nur viel Holz verbaut sein, auch zahlreiche unserer selbst hergestellten Schrauben und Lösungen werden zum Einsatz kommen. Dadurch wird die Anwendung der Verbindungsmittel von SWG Produktion direkt demonstriert und ersichtlich werden.

Wir als SWG Produktion möchten allerdings nicht nur ein Pionier im Bereich des Holzbaus sein. Diese Art des Bauens soll die Öffentlichkeit dazu anregen, ebenfalls über das Bauen mit Holz nachzudenken, um so eine gute Grundlage für nachfolgende Generationen zu schaffen. Gerne unterstützen wir die Bauvorhaben anderer Bauträger auch mit unserem Knowhow, unseren Dienstleistungen und unseren Verbindungsmitteln. Aufgrund verschiedenster Zulassungen und Zertifikate für Europa (ETA), Amerika (ICC) und Kanada (CCMC) können unsere Verbindungsmittel in den verschiedensten Regionen und Anwendungsbereichen eingesetzt werden. Wir bieten unseren Kunden ihre eigene, individuelle Lösung und unterstützen gerne mit unserem Knowhow, das wir vor allem im technischen und planerischen Bereich des Ingenieurbüros SWG Engineering angesiedelt haben. Sie planen ein eigenes Holzgebäude und benötigen professionelle Unterstützung? Dann sprechen Sie uns gezielt darauf an, wir sind an Ihren Projekten interessiert und helfen gerne weiter.

Kategorie: Projekte
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